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Pimp my bike II

Der geplatzte Rohloff Traum

Zum Glück gibt es das Internet und ich habe alles nötige zu der Rohloff Nabe studiert. Diese ist schon lange etabliert und es gibt fast für jedes erdenkliche Szenario die notwendigen Teile. Von all den Möglichkeiten ist man zuweilen überfordert. Leider ist der Rohloff Support äusserst wortkarg, offenbar auch mit der Auswahl der belieferten Händler sehr selektiv und beliefert normale Menschen schon gar nicht. Auch der Velomacher unseres Vertrauens war etwas ratlos.

Zudem sind unsere Falträder ja schon sehr speziell und die Kabelführung scheint bei Rohloff heikel zu sein, so dass ich mir nicht sicher war, ob sich dieser Traum nicht zu einem Albtraum entwickeln würde.

Kindernay – die Erleuchtung

Durch Zufall fand ich wiederum im Netz einen Bericht zu einer neuen Getriebenabe aus Norwegen (https://kindernay.com/), die Kindernay XIV (könnt ihr Euch noch an die römischen Zahlen erinnern). Diese ist zwar recht neu und noch nicht jahrzehntelang erprobt, aber eben auch neu, innovativ. Die Vorteile sind:

  • grösserer Übersetzungsbereich von 543%
  • innovativer Wechselkäfig, um die Nabe einfach vom Rad zu lösen und allenfalls das Rad zu wechseln
  • Hydraulische Schaltung. Keine Probleme mit Schaltzugführung
  • Interne Schaltung. Keine Gangsynchronisation beim Einbau nötig
  • Für verschiedene Nabendurchmesser, inkl. Steckachse und Rahmenbreiten einfach adaptierbar
  • Sensationeller Support
  • Einfach selbstständig montierbar

In Deutschland gibt es einen Lieferanten (https://trail.camp/) und André Joffroy ist deine grosse Hilfe. Er hat jederzeit sehr prompt per mail auf meine unzähligen Fragen geantwortet, mich beraten, alle notwendigen Teile sofort geliefert und mich bei der Montage auch bei banalen Details sehr geduldig und immer wieder verständnisvoll unterstützt (obwohl offensichtlich war, dass ich ein unerfahrener, blutige Anfänger und Laie bin)

Nun sind wir stolze und begeisterte Besitzer einer Kindernay XIV. Beim Umrüsten des Allston Montague gibt es aber schon ein paar Besonderheiten.

Das Wichtigste an einem Montague Bike ist der Faltrahmen. Die Kabel müssen auch an den Drehpunkten genug lang sein, um nicht beim Zusammenfalten unter Zug zu geraten. Zudem handelt es sich um ein ölgefülltes System. Man möchte nur die De- oder Montage die Schläuche abschrauben müssen und somit entweder den Schaltkäfig oder die Schalter durch entsprechend grosse Öffnungen im Rahmen führen. Nach ein paar Versuchen, habe ich die meiner Ansicht nach optimale Variante gefunden.
Der Schaltzug steht im normalen Zustand nicht ab und hat genug Länge umd beim Zusammenfalten nicht unter Zug zu gelangen. Sowohl Schaltkäfig als auch Schalter können problemlos durch die Rahmenöffnung geführt werden.
Die Montage der mitgelieferten Bremsscheibe, Drehmomentabstützung und Gates Ritzel wäre eigentlich selbsterklärend, wenn der Monteur lesen könnte!!!

Der Rackstand-Gepäckträger ist Gepächträger und Fahrradständer in einem. Er ist direkt auf der Nabe abgestützt, benötigt aber entsprechende Abstandshalter – bloss gibt’s die natürlich nicht. Wir mussten diese bei einem Metallbauer speziell herstellen lassen (10.05mm x 15.5mm x 5mm). Sie passen nun perfekt und der Gepäckträger lasst sich auch bei vollständig angezogener Nabe problemlos drehen.

Natürlich muss die Achse auf beiden Seiten deshalb ca 5mm länger sein. Auch das gibt es für normale 135mm Rahmenbreiten für 10mm Schnellspann oder Schraubachsen nicht. Zum Glück ist die mitgelieferte 10mm Achse gerade lang genug, dass es ohne Spezialanfertigung auf Anhieb problemlos funktioniert hat.
Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Die Übersetzung ist präzis, der Schaltvorgang einfach und schnell. Kein Nachjustieren und Einstellen der Schaltzüge ist mehr nötig. Der Umfang ist gewaltig. Der Radwechsel ist viel einfacher als bis anhin. Es müssen keine Schaltzüge ein- u/o ausgehängt und wieder justiert werden. Bisher funktioniert alles problemlos und zuverlässig. Die Nabe ist in gewissen Gängen noch etwas laut, was sich aber durch das Einfahren bessern sollte und auch so nicht wirklich stört.

Wir berichten nach den nächsten 10’000km……

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